Charakterisierung und Modellierung des Versagensverhaltens von Batterien



Prüfung von Batteriezellen
Die Zerstörungsprüfung von Lithium-Ionen-Zellen stellt eine neue sicherheitstechnische Herausforderung dar. Am IWM wurde ein optimierter Prüfstand mit Schutzkammer eingerichtet. Bei den darauf durchgeführten Versuchen können neben den mechanischen Größen (Verformung und Kraft) zusätzlich die Zellspannung und Zelltemperatur aufgezeichnet werden. Bemerkenswert ist, dass trotz der unterschiedlichen Zell- und Belastungsarten derselbe Zusammenhang zwischen dem mechanischen und dem elektrischen Verhalten zu erkennen ist. Beim ersten großen Abfall der Kraft bricht auch die Zellspannung zusammen. Der elektrische Kurzschluss ist eine Konsequenz einer mechanischen Instabilität, die durch einen starken Lastabfall gekennzeichnet ist.
Versagensmodellierung
Zur Vorhersage des Versagens von Zellen z. B. des Kurzschlusses unter Crashbelastung können numerische Simulationen mit Detail- oder Ersatzmodellen einen wesentlichen Beitrag liefern. Da die Versagensmechanismen von Zellen nicht nur von ihrem Strukturaufbau sondern auch von der Belastung z. B. Penetration, Stauchung oder Biegung abhängig sind, muss man bei der Modellierung die Einflüsse der Mehrachsigkeit und Dehnrate auf die Schädigungsentwicklung berücksichtigen.
Crashbewertung von Batteriesystemen
Im IWM stehen spezifische Versuchsanlagen z. B. für crashartige mehrachsige Belastung und verifizierte Simulationsmethoden mit komplexen Werkstoff- und Versagensmodellen für die Bewertung der Crashsicherheit von Batteriesystemen und Schutzkomponenten zur Verfügung.